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Radioaktivität in Lebensmitteln

Radionuklide haben zum Teil ähnliche chemische Eigenschaften wie Nährstoffe. Pflanzen und Tiere nehmen deshalb mit den Nährstoffen, die sie zum Wachstum benötigen, auch Radionuklide auf. Die Höhe der spezifischen Aktivitäten in Nahrungsmitteln hängt ab

  • vom Radioaktivitätsgehalt der Quellmedien (Böden, Wasser),
  • der Verfügbarkeit der Nährstoffe und der übrigen Stoffe aus Boden und Wasser sowie
  • von anderen Gegebenheiten im Lebensraum der Tiere und Pflanzen.

Nahrungsmittel können auch über die Luft radioaktiv kontaminiert werden. Zum Beispiel können sich die Folgeprodukte des gasförmigen Radon-222 auf Blattoberflächen ablagern und in die Blätter aufgenommen werden. Zusätzlich zur natürlichen Radioaktivität können auch Radionuklide künstlichen Ursprungs in die Nahrungskette gelangen, etwa in Folge des weltweiten Fallouts aus oberirdischen Kernwaffentests oder durch Reaktorunfälle.

Im Rahmen des Integrierten Mess- und Informationssystems zur Überwachung der Umweltradioaktivität (IMIS) werden landwirtschaftliche Produkte aus inländischer Erzeugung sowie Trinkwasser regelmäßig beprobt.

Verschiedene Nahrungsmittel

Radioaktive Stoffe in Nahrungsmitteln

Alle Nahrungsmittel enthalten natürlich vorkommende radioaktive Stoffe. In regional unterschiedlichen Anteilen sind in Deutschland auch künstliche Radionuklide in Nahrungsmitteln des Waldes vorzufinden.

Paranuss-Frucht (Bertholletia excelsa) mit ParanüssenQuelle: RHJ/Stock.adobe.com

Natürliche Radioaktivität in Paranüssen

Alle Nahrungsmittel enthalten natürliche radioaktive Stoffe, die Strahlung aussenden. Paranüsse enthalten manche natürliche Radionuklide in höherem Maße als andere Lebensmittel. Essen Menschen Paranüsse, nehmen sie unter anderem das darin enthaltene Radium zu sich, das in Knochen und Zähne eingelagert wird. Das BfS gibt Vorsorge-Empfehlungen für Erwachsene, schwangere und stillende Frauen, Jugendliche und Kinder.

Wasser fließt aus einer Flasche in ein Glas

Radionuklide in Mineralwässern

Natürliche Wässer wie Grund- und Quellwässer enthalten neben anderen Mineralien in Spuren stets auch natürliche radioaktive Stoffe. Dies gilt insbesondere für Mineralwässer, da diese häufig aus sehr tief liegenden Wasservorkommen gefördert werden und damit einen höheren Mineralisierungsgrad aufweisen.

Verschiedene NahrungsmittelQuelle: monticellllo/Stock.adobe.com

Strahlendosis durch natürliche Radioaktivität in der Nahrung

Beim Essen und Trinken nehmen wir natürlich vorkommende radioaktive Stoffe zu uns. In welchen Mengen sie in unserer Nahrung vorkommen, hat das BfS untersucht - und welcher Strahlendosis wir dadurch ausgesetzt sind.

Wildschwein auf Nahrungssuche

Radioaktive Belastung von Pilzen und Wildbret

Bestimmte Pilz- und Wildarten sind in einigen Gegenden Deutschlands hauptsächlich durch die Reaktorkatastrophe von Tschornobyl (russ.: Tschernobyl) noch immer stark mit Cäsium-137 belastet. Der Süden Deutschlands – vor allem Südbayern und der Bayerische Wald, aber auch Teile Oberschwabens – sind davon besonders betroffen.

Wasserspeicher: WasserwerkQuelle: © Joachim Donath

Radionuklide im Trinkwasser

Der im Februar 2017 erschienene "Leitfaden zur Untersuchung und Bewertung von radioaktiven Stoffen im Trinkwasser bei der Umsetzung der Trinkwasserverordnung" legt die Grundlagen für eine umfassende Überprüfung der Wasserqualität im Hinblick auf radioaktivitätsbezogene Parameter.

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