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Entscheidung gegen eine deutsche COSMOS-Studie
- COSMOS (Cohort Study of Mobile Phone Use and Health) ist eine internationale bevölkerungsbasierte Kohortenstudie.
- Die Studie untersucht mögliche gesundheitliche Auswirkungen der Langzeitnutzung von Mobiltelefonen und anderen drahtlosen Geräten, die hochfrequente elektromagnetische Felder (HF-EMF) nutzen.
- Nach Abschluss einer Machbarkeitsstudie 2005 entschied sich das BfS 2006 gegen eine Teilnahme.
- Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen prüfte das BfS im Jahr 2022 erneut eine Teilnahme und entschied sich auch dieses mal dagegen.
Die COSMOS-Studie
COSMOS (Cohort Study of Mobile Phone Use and Health) ist eine internationale bevölkerungsbasierte Kohortenstudie. Die Studie untersucht mögliche gesundheitliche Auswirkungen der Langzeitnutzung von Mobiltelefonen und anderen drahtlosen Geräten, die hochfrequente elektromagnetische Felder (HF-EMF) nutzen. COSMOS startete 2007 und wird derzeit von einem internationalen Konsortium aus sechs europäischen Ländern durchgeführt. Bei diesen handelt es sich um Dänemark, Finnland, Frankreich, die Niederlande, Schweden und das Vereinigte Königreich. In der Studie werden Daten zu Telekommunikationsverhalten, Lebensstil und Gesundheit der Teilnehmenden per Fragebogen und aus anderen Quellen erhoben und zusammengeführt. Bisherige epidemiologische Studien zeigen bezüglich Handynutzung mehrheitlich kein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Tumoren im Allgemeinen und auch nicht für Tumoren im Kopf-, Hals- und Nackenbereich im Speziellen. Die Studienlage erlaubt derzeit aber noch keine abschließende Aussage zum Hirntumorrisiko bei Vielnutzern des Mobilfunks. Eine abschließende Aussage zum Krebsrisiko nach mehr als 15 Jahren Handynutzung ist wegen der immer noch vergleichsweise kurzen Nutzungsdauer dieser Technik ebenso wenig möglich.
Prüfung einer deutschen Teilnahme an COSMOS
Bereits vor dem Start der internationalen Studie prüfte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) eine deutsche Beteiligung. Nach Abschluss einer Machbarkeitsstudie 2005 entschied sich das BfS 2006 u.a. wegen geringer Bereitschaft in der Allgemeinbevölkerung und des dadurch entstehenden hohen Rekrutierungs- und Kostenaufwandes gegen eine Teilnahme. Mit der nun seit einigen Jahren laufenden deutschen NAKO Gesundheitsstudie (ehemals Nationale Kohorte) ergab sich eine neue, effizientere Möglichkeit zur Rekrutierung von Teilnehmenden und zur Erhebung der Daten für die deutsche COSMOS-Studie. Daher prüfte das BfS erneut, ob eine deutsche Teilnahme in Zusammenarbeit mit der NAKO sinnvoll wäre. Nach eingehender Prüfung kam das BfS zwar zu dem Schluss, dass Ziele und Themen der Studie weiterhin relevant sind. Insbesondere wegen des späten Beginns einer deutschen Studie und dadurch entstehender Probleme hinsichtlich der Erfassung der Exposition (Ausgesetztsein) und notwendiger Expositionskontraste, die im Folgenden näher erklärt sind, ist es jedoch unwahrscheinlich, dass eine deutsche COSMOS-Studie zur Beantwortung der Frage, ob die untersuchte Exposition durch Mobilfunkgeräte gesundheitliche Folgen hat, noch wesentlich beitragen kann.
Probleme bei der Erfassung der Exposition
Durch die derzeitige Mobilfunktechnik ist es nicht mehr möglich, die Exposition durch Mobilfunkgeräte ausreichend genau zu bestimmen, um einen ursächlichen Zusammenhang zwischen ihr und möglichen gesundheitlichen Wirkungen untersuchen zu können. Zu Beginn der internationalen COSMOS-Studie konnte man die Exposition relativ zuverlässig schätzen, da die Nutzungsdauer des Mobiltelefons vergleichsweise gut als Maß für die Exposition am Kopf herangezogen werden konnte. Bei den neueren Generationen des Mobilfunks UMTS (3G), LTE (4G) und 5G und den diversen Anwendungen wie Sprach- und Videotelefonie, Chatprogrammen, Social Media oder Datenverkehr ist der Zusammenhang zwischen Nutzungsdauer und individueller Exposition hingegen deutlich schwächer, da viele Faktoren auf die persönliche Exposition einwirken. Die zurzeit verfügbaren Messmethoden können die heutige und zukünftige Exposition im Rahmen einer Kohortenstudie daher nicht aussagekräftig genug erfassen. Es ist auch kein Modell bekannt, mit dem sich aus den verschiedenen Nutzungsparametern ein verwendbares Maß für die Dosis berechnen lässt. Darüber hinaus wären für die deutsche Studie fehlende zuverlässige Informationen über die Exposition der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Beginn der Studie problematisch.
Probleme mit mangelnden Expositionskontrasten
Neben der Expositionserfassung ist ein weiteres Problem, dass sich die Expositionskontraste am Kopf - also die Unterschiede in der Exposition zwischen Viel- und Wenignutzern, – im Vergleich zu den Anfangszeiten der Mobiltelefonie deutlich verringert haben. Und mit einer weiteren Abnahme ist zu rechnen. Einerseits liegt das an der weitverbreiteten Nutzung mobiler Endgeräte und dem damit verbundenen Fehlen einer nicht exponierten Vergleichsgruppe. Andererseits liegt es an der Abnahme der Häufigkeit hoher Expositionen im Kopf durch die Einführung der neueren Mobilfunkstandards, dem Ausbau der Netze und einem veränderten Nutzungsverhalten (u.a. vermehrte Verwendung von Kopfhörern, Lautsprechern oder Chatprogrammen).
Klicken Sie auf den folgenden Link für die vollständige Bewertung des BfS.
Expertengespräch
Um die Einschätzung des BfS durch externe Wissenschaftler überprüfen zu lassen, veranstaltete das BfS am 1. Dezember 2022 ein Expertentreffen.
Teilnehmende (Extern):
Prof. Dr. M. Blettner (ehemals IMBEI, Universitätsmedizin Mainz)
Prof. Dr. A. Enders (TU Braunschweig)
G. Schmid (Seibersdorf Laboratories)
PD Dr. J. Schüz (International Agency for Research on Cancer: Environment and Radiation)
J. Vogel (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz)
PD Dr. D. Wollschläger (IMBEI, Universitätsmedizin Mainz)
Prof. Dr. H. Zeeb (Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS)
Teilnehmende (BfS):
Dr. P. Scholz-Kreisel (WR3, Strahlenepidemiologie und ‐risikobewertung)
T. de las Heras Gala (WR3, Strahlenepidemiologie und ‐risikobewertung)
Dr. C. Enzenbach (KEMF, Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder)
PD Dr. M. Kreuzer (WR, Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung)
Dr. J. Kuhne (KEMF, Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder)
Dr. E. Saathoff (WR3, Strahlenepidemiologie und ‐risikobewertung)
Dr. M. Schnelzer (WR3, Strahlenepidemiologie und ‐risikobewertung)
Dr. G. Ziegelberger (KEMF, Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder)
Die teilnehmenden Expertinnen und Experten waren insgesamt der Ansicht, dass trotz der großen Bedeutung der laufenden COSMOS-Studie der zusätzliche wissenschaftliche Nutzen einer jetzt startenden deutschen COSMOS-Studie wegen der diskutierten Probleme sehr ungewiss ist. In Summe gaben sie daher eine Empfehlung gegen die Durchführung der Studie ab. Damit bestätigten sie die Einschätzung des BfS.
Die Untersuchung von gesundheitlichen Wirkungen des Mobilfunks wurde jedoch weiterhin als sehr relevant erachtet. Neben Aspekten der Strahlenwirkung werden hierbei auch soziale und kognitive Aspekte (bspw. Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen oder psychische Belastung durch Medien) wichtiger, die nicht in den Bereich des Strahlenschutzes fallen. Auch sollen die Expositionserfassung und Dosimetrie verbessert werden. Die Europäische Union (EU) fördert dazu bereits mehrere Projekte.
Fazit
Nach eingehender interner und externer Prüfung wird das BfS keine deutsche COSMOS-Studie durchführen. Dennoch wird das BfS weiter aktiv die Erforschung möglicher gesundheitlicher Effekte von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern verfolgen. Der Fokus wird hierbei unter anderem auf einer verbesserten Expositionserhebung sowie dem Entwickeln neuer Möglichkeiten zum Monitoring von Veränderungen der Exposition im Laufe der Zeit liegen.
Stand: 17.05.2024