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Natürliche Strahlung in Deutschland

  • Die gesamte natürliche Strahlenexposition in Deutschland oder genauer die effektive Dosis einer Einzelperson in Deutschland beträgt durchschnittlich 2,1 Millisievert im Jahr.
  • Je nach Wohnort, Ernährungs- und Lebensgewohnheiten reicht sie von 1 Millisievert bis zu 10 Millisievert.

GlossareintragSievert

Das Sievert (Sv) ist die Einheit (SI-Einheit) der Äquivalentdosis und der effektiven Dosis.

In der Praxis des Strahlenschutzes werden in der Regel Bruchteile der Dosiseinheit verwendet:
1 Sievert = 1 000 Millisievert (mSv) = 1 000 000 Mikrosievert (µSv) = 1 000 000 000 Nanosievert (nSv).

Die Dosis wird oft auf einen Zeitraum bezogen, also pro Jahr (mSv/a) oder pro Stunde (mSv/h).

Der Mensch lebt seit jeher auf Grund von natürlichen Strahlenquellen in einer strahlenden Umwelt.

Die dadurch vorhandene natürliche Strahlenexposition führt für ein Mitglied der Bevölkerung in Deutschland zu einer jährlichen effektiven Dosis von durchschnittlich 2,1 Millisievert. Je nach Wohnort, Ernährungs- und Lebensgewohnheiten reicht sie von 1 Millisievert bis zu 10 Millisievert.

Aufnahme radioaktiver Stoffe durch Atemluft und Nahrung

Die natürliche Strahlenexposition setzt sich aus inneren und äußeren Komponenten zusammen. Die innere Komponente macht den Hauptanteil der natürlichen Strahlenexposition aus.

Über die Atemluft und die Nahrung nimmt der Mensch seit jeher natürliche radioaktive Stoffe in den Körper auf:

  • Die Inhalation des radioaktiven Gases Radon mit seinen Folgeprodukten führt im Durchschnitt pro Jahr zu einer effektiven Dosis von 1,1 Millisievert.
  • Mit der Nahrung werden natürliche Radionuklide aus den radioaktiven Zerfallsreihen des Thoriums und des Urans sowie Kalium-40 und Kohlenstoff-14 aufgenommen; dadurch kommen im Mittel jährlich circa 0,3 Millisievert hinzu.

Äußere Strahlenexposition durch kosmische und terrestrische Strahlung

Die äußere Strahlenexposition beträgt etwa ein Drittel der gesamten natürlichen Strahlenbelastung - woraus eine Dosis von rund 0,7 Millisievert im Jahr resultiert.

Kosmische Strahlung

Die äußere Strahlenexposition beinhaltet etwa zur Hälfte die kosmische Strahlung. Diese gelangt aus den Tiefen des Weltalls zur Erde und besteht im Wesentlichen aus energiereichen Teilchen. Auf ihrem Weg durch die Lufthülle wird durch Kernreaktionen mit den Atomkernen der Luftmoleküle die kosmische Strahlung zur Erdoberfläche hin zum großen Teil absorbiert.

Die Intensität der kosmischen Strahlung hängt somit von der Höhenlage ab. Sie ist auf Meeresniveau am niedrigsten und nimmt mit der Höhe eines Ortes zu. Auf der Zugspitze ist sie viermal höher als an der Küste.

Terrestrische Strahlung

Zur äußeren Strahlenexposition zählt auch die terrestrische Strahlung. Ihre Ursache sind natürliche radioaktive Stoffe, die in den Böden und Gesteinsschichten der Erdkruste vorhanden sind - in regional unterschiedlichen Konzentrationen. Steine und Erden sind wiederum wichtige Rohstoffe für mineralische Baumaterialien. Die darin enthaltenen Radionuklide gehen in die Baustoffe, wie zum Beispiel Ziegel und Beton, über und tragen auf diese Weise beim Aufenthalt in Häusern ebenfalls zu einer äußeren Strahlenexposition bei.

Die durch die terrestrische Strahlung verursachte jährliche effektive Dosis der Bevölkerung beträgt im Mittel etwa 0,4 Millisievert, davon entfallen auf den Aufenthalt im Freien circa 0,1 Millisievert und auf den Aufenthalt in Gebäuden etwa 0,3 Millisievert.

Medizinische und technische Anwendungen

Neben der natürlichen Radioaktivität wirkt auf den Menschen auch Strahlung aus medizinischen und technischen Anwendungen, vor allem aus der Röntgendiagnostik. Die daraus resultierende, mittlere Strahlenexposition beträgt in Deutschland circa 1,5 Millisievert pro Jahr.

Stand: 12.06.2023

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