Navigation und Service

Forschung zu Mobilfunk

Sowohl auf nationaler wie internationaler Ebene wird seit vielen Jahrzehnten zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder des Mobilfunks geforscht. Durch diese Forschung bekannte Wirkungen bilden die fachliche Grundlage für die seit 1998 gesetzlich geregelten Grenzwerte zum Schutz der Bevölkerung. Das BfS überprüft laufend die Schutzwirkung der Grenzwerte und geht Hinweisen auf gesundheitsrelevante Effekte unterhalb der Grenzwerte mit weiterer Forschung nach. Ein Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf neuen technologischen Entwicklungen, inklusive der aktuellen 5. Mobilfunkgeneration (5G). Bereits in den Jahren 2002 bis 2008 führte das BfS das umfassende Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm (DMF) durch, um offene Fragen zu möglichen Auswirkungen des Mobilfunks auf die Gehirnleistung, auf die Sinnesorgane, das Wohlbefinden und viele weitere Endpunkte zu klären. Auf den folgenden Seiten informieren wir Sie über die verschiedenen Forschungsvorhaben, die aktuell zum Thema Mobilfunk laufen, sowie über die Ergebnisse des DMF.

1 - 10 von 13 Ergebnissen

Elektromagnetische Felder Deutsches Mobilfunk Forschungsprogramm (DMF)

Von 2002 bis 2008 wurde das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm (DMF) mit 54 Forschungsvorhaben aus den Bereichen "Biologie", "Dosimetrie", "Epidemiologie" und "Risikokommunikation" durchgeführt. Das DMF hatte zum Ziel, die bestehenden Grenzwerte zu überprüfen, d.h. die vorhandenen wissenschaftlichen Unsicherheiten zu reduzieren, drängende, in der Wissenschaft und in der Öffentlichkeit diskutierte Fragen zu klären und damit zur sachlichen Aufklärung der Bevölkerung beizutragen. Folgestudien erweiterten und ergänzten die Ergebnisse des DMF auch nach 2008.

Elektromagnetische Felder Gliom-Inzidenz und Mobilfunk

Ziel des vom BfS/Bundesumweltministerium in Auftrag gegebenen Vorhabens war es, die zeitliche Entwicklung der Neuerkrankungshäufigkeit für Gliome, eine bestimmte Art von Hirntumoren, der Entwicklung der Mobiltelefonnutzung in den Jahren 1979 bis 2016 gegenüber zu stellen. Zudem sollte geprüft werden, ob die Annahme erhöhter Gliom-Risiken durch Mobiltelefonnutzung mit dem Verlauf der Häufigkeit tatsächlich aufgetretener Gliom-Neuerkrankungen vereinbar ist.

Fruchtbarkeit

In einer vergleichsweise großen Anzahl an Studien wurde ein möglicher Einfluss hochfrequenter Felder auf die Fruchtbarkeit des Menschen untersucht. Bisher konnte kein negativer Effekt hochfrequenter Felder auf die Fruchtbarkeit nachgewiesen werden. Viele Studien sind jedoch von mangelhafter Qualität oder weisen teils widersprüchliche Ergebnisse auf. Für das BfS ist es daher von Interesse, die vorliegende Studienlage detailliert zu analysieren und unter Berücksichtigung der Qualität der Einzelstudien in Gesamtschau eine Bewertung vorzunehmen.

Elektromagnetische Felder Gehirnaktivität, Schlaf und kognitive Leistungsfähigkeit

Mehrere Forschungsvorhaben an unterschiedlichen Gruppen von Versuchspersonen zeigten physiologische Wirkungen elektromagnetischer Felder auf das Schlaf-EEG. Diese bedeuteten aus Sicht der EEG-Fachleute jedoch keine Beeinträchtigung des Schlafs oder der Kognition. Unterschiede zwischen den einzelnen Versuchsgruppen, beispielsweise zwischen älteren und jüngeren Personen oder zwischen Männern und Frauen, müssen noch analysiert und statistisch belastbar ausgewertet werden.

Elektromagnetische Felder Expositionsbestimmung unter Berücksichtigung aktueller Mobilfunkantennentechnik

In modernen Mobilfunknetzen werden Antennen eingesetzt, die ihre Strahlungscharakteristik elektronisch verändern und bedarfsgerecht anpassen können. Zwar stehen grundsätzlich geeignete Messverfahren zur Verfügung, die Bestimmung von Immissionsbeiträgen von Basisstationen mit diesen Strahlungscharakteristika stellt dennoch eine messtechnische Herausforderung dar. Für eine verlässliche Bestimmung der Immissions- und Expositionsbeiträge müssen neue Messstrategien entwickelt werden.

Elektromagnetische Felder Smart Cities

Die Exposition der Bevölkerung gegenüber elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks unterliegt durch den technologischen Fortschritt einem ständigen Wandel. Die bisherigen Mobilfunknetze und drahtlosen Netzzugangstechnologien werden in Zukunft durch Technologien der fünften Mobilfunkgeneration (5G) ergänzt, bzw. teilweise ersetzt werden. Es wird erwartet, dass die Gesamtexposition der Bevölkerung sich nicht wesentlich erhöhen wird. Da eine messtechnische Erfassung der Immissionsdaten jedoch erst nach vollständiger Einführung von 5G vorgenommen werden kann, ist eine Abschätzung der zukünftigen Entwicklung der Gesamtexposition der Allgemeinbevölkerung daher aus Strahlenschutzsicht hilfreich.

Elektromagnetische Felder Smartphone-Applikation zur Abschätzung der Exposition

Ein Expositions-Monitoring hochfrequenter elektromagnetischer Felder soll klären, in wieweit neue technologische Entwicklungen zu einer Veränderung, bzw. möglichen Erhöhung der individuellen Exposition beitragen. Mit herkömmlichen Methoden wäre die Realisierung eines flächendeckenden Monitorings aufgrund des damit verbundenen Aufwands nicht möglich. Hier könnte ein auf Crowdsourcing basierender Ansatz, der auf die Erhebung von Messdaten mittels Standard-Smartphones setzt, Abhilfe schaffen.

Elektromagnetische Felder 5G-Frequenzen im Zentimeter- und Millimeterwellenbereich

Perspektivisch werden für die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) deutlich höhere Frequenzbereiche bei über 20 GHz eingesetzt. In diesem Frequenzbereich spricht man auch vom Zentimeter- oder Millimeterwellenbereich. Zwar erwartet das BfS in diesem Frequenzbereich nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand keine negativen Auswirkungen, dennoch sind die biologischen Wirkungen elektromagnetischer Felder in diesen Bereichen vergleichsweise weniger gut untersucht. Aus strahlenschutztechnischer Sicht besteht daher weiterer Forschungsbedarf.

Elektromagnetische Felder Oxidativer Stress

Oxidativer Stress wird seit vielen Jahren als möglicher Wirkmechanismus elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder postuliert. Ein wissenschaftlicher Nachweis hierfür liegt aber nicht vor, da die Ergebnisse aus wissenschaftlichen Studien in Bezug auf ihre Qualität und Aussagekraft sehr inkonsistent sind. Um eine Beurteilung der Relevanz von oxidativem Stress aus strahlenschutztechnischer Sicht vorzunehmen, ist somit eine detaillierte Aufarbeitung und Bewertung der wissenschaftlichen Literatur notwendig.

Elektromagnetische Felder Radikalpaar-Mechanismus

Zugvögel nutzen zur Orientierung schwache Magnetfelder zur Orientierung. Ob der dahinterliegende Mechanismus auch einen Einfluss auf Menschen hat, wird derzeit in einem Forschungsvorhaben untersucht. Eine wichtige Frage: Gibt es womöglich gesundheitliche Wirkungen?

1 - 10 von 13 Ergebnissen

Seiteninformationen und -Funktionen