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Strahlenmessen aus der Luft: Training über Grenzen hinweg

Gemeinsame Presseinformation des Bundesamtes für Strahlenschutz und der Bundespolizei

Ein Hubschrauber der Bundespolizei Hubschrauber der BundespolizeiEin Hubschrauber der Bundespolizei kehrt von einem Messflug zurück

Hubschrauber der deutschen Bundespolizei und der österreichischen Flugpolizei sind im Grenzgebiet zwischen Bad Reichenhall und Salzburg ein gewohnter Anblick. Am 15. und 16. April 2024 sind sie allerdings mit einem besonderen Auftrag unterwegs: Spezialisierte Messteams aus Deutschland und Österreich trainieren gemeinsam, die Radioaktivität am Boden von Hubschraubern aus zu erfassen.

"Radioaktivität macht an Grenzen nicht halt. Deswegen sind gute nachbarschaftliche Kontakte und ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch wichtig", sagt Christopher Strobl vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), das zusammen mit der Bundespolizei das deutsche Messteam stellt. "Für Radioaktivitätsmessungen von Hubschraubern aus gilt das ganz besonders, denn sie sind sowohl fliegerisch als auch messtechnisch anspruchsvoll."

Informationen für den Schutz der Bevölkerung

Aus der Luft lassen sich große oder unwegsame Gebiete in kurzer Zeit auf Radioaktivität untersuchen. Gelangen bei einem Unfall – in einem Kernkraftwerk oder einer anderen Anlage – radioaktive Stoffe in die Umwelt, können schnell wichtige Informationen für den Schutz der Bevölkerung gesammelt werden:

  • Welche Gebiete sind betroffen und wie stark?
  • Welche radioaktiven Stoffe haben sich am Boden abgelagert?
  • Wie groß ist die Menge der abgelagerten Stoffe?

Auch größere radioaktive Strahlenquellen aus Technik oder Medizin können von Hubschraubern aus aufgespürt werden, wenn sie – versehentlich oder mit krimineller Absicht – abhandenkommen.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Während der Trainingsflüge messen und kartieren ein deutsches und ein österreichisches Messteam auf beiden Seiten der Grenze die Gammastrahlung, die am Boden auf natürliche Weise vorhanden ist. Eine weitere Aufgabe ist, Strahlenquellen zu finden, die auf österreichischem Gebiet für das Training platziert werden. Anschließend werten die Teams ihre Messergebnisse gemeinsam aus.

Im deutschen Messteam arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten des BfS und der Bundespolizei eng zusammen. Die Bundespolizei stellt für die Messflüge Hubschrauber und deren Besatzung zur Verfügung. Expertinnen und Experten des BfS führen die Messungen durch und stellen den Strahlenschutz aller Beteiligten sicher.

Das österreichische Team besteht aus Fachleuten des CBRN-Competence-Centers des österreichischen Bundesministeriums für Inneres, Strahlenspürerinnen und Strahlenspürern der Polizei Salzburg sowie Beamtinnen und Beamten der österreichischen Flugpolizei.

Flugzeiten und Messgebiet

Die Trainingsflüge finden am Montag, 15. April, von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr, sowie am Dienstag, 16. April, von 09:00 Uhr bis etwa 15:00 Uhr statt. Es wird je ein Hubschrauber der deutschen Bundespolizei und der österreichischen Flugpolizei im Einsatz sein. Beide Hubschrauber fliegen sowohl in Deutschland als auch in Österreich.

Die Mindestflughöhe beträgt dabei einheitlich 150 Meter über Grund. Abhängig von der Aufgabenstellung werden unterschiedliche Flugverfahren eingesetzt. Beispielsweise können Gebiete in parallelen Bahnen oder spiralförmig überflogen werden.

Das Messgebiet erstreckt sich westlich und südwestlich von Salzburg auf deutschem und österreichischem Staatsgebiet. Auf deutscher Seite liegt

  • der südöstlichste Punkt des Messgebiets bei Weißbach (Stadt Bad Reichenhall),
  • der westlichste bei Anger,
  • der nördlichste bei Thundorf (Gemeinde Ainring),
  • und der nordöstlichste Punkt bei Hammerau (Gemeinde Ainring).

Auf österreichischer Seite bildet das Messgebiet annähernd ein Dreieck von Walserberg im Nordwesten über Grödig im Osten und Großgmain im Südwesten.

Stand: 12.04.2024

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